Urintest Drogen

Ist ein Autofahrer durch unangemessenes und gefährdendes Verhalten im Straßenverkehr auffällig geworden, wird er in der Regel auf den Konsum berauschender Substanzen getestet. Rauschmittel wie Cannabis, Kokain und Amphetamine können im Urintest für Drogen nachgewiesen werden – eine gängige Methode zum Drogennachweis, auch Drogenscreening genannt. 

Der große Vorteil besteht beim Urintest für Drogen darin, dass im Harn nicht selten der unmittelbare Wirkstoff einer Droge oder eines Medikamentes gefunden werden kann. Und selbst wenn der Konsum der Droge schon einige Zeit zurückliegt und ihre Wirkstoffe daher bereits aus dem Körper ausgeschieden wurden, kann der Konsum anhand mehrerer Abbauprodukte nachgewiesen werden. Diese Abbauprodukte heißen auch Metabolite und werden in nahezu jedem Fall nach dem Drogenkonsum im Körper produziert und durch das Urin ausgeschieden. 

Im Gegensatz zur Blutanalyse, welche ebenfalls zum Drogenscreening genutzt wird, lassen sich mit einem Urintest Drogen auch noch mehrere Tage oder sogar Wochen nach dem Konsum nachweisen. Wie groß der Nachweiszeitraum genau ist, hängt dabei von der Art und der Dosis der eingenommenen Substanz sowie dem pH-Wert des Urins ab. Darüber hinaus haben auch die Regelmäßigkeit und die Dauer der Konsums einen Einfluss auf den Nachweiszeitraum der Droge. Auch individuelle Faktoren wie das Alter, das Gewicht, die Genetik und der allgemeine Gesundheitszustand beeinflussen die Produktion und die Ausscheidung von Abbaustoffen und damit die Nachweiszeit beim Urintest für Drogen.

Bei Fahrkontrollen wird in einem Urintest am häufigsten die Substanz THC oder ihr Abbauprodukt, eine THC-Carbonsäure, nachgewiesen. Diese ist je nach Häufigkeit des Konsums zwischen zwei und 90 Tagen im Urin nachweisbar. Das Kokain-Abbauprodukt Benzoylecgonin lässt sich noch bis zu vierzehn Tage nach dem Konsum durch einen Urintest für Drogen nachweisen. Auch bei der Einnahme von Amphetamin, aber auch Methadon und Opiaten schlägt der Urintest für Drogen noch mehrere Tage nach dem Konsum an. Nicht zuletzt sind auch Barbiturate und Benzodiazepine über das Urin nachweisbar.

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