Cannabis Patient werden
Neben seinem Gebrauch als Genuss- und Rauschmittel wird Cannabis gezielt zu medizinischen Zwecken eingesetzt. So haben Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung seit einigen Jahren einen Anspruch auf eine Behandlung mit Cannabis. Um Cannabis Patient zu werden, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Anschließend kann jeder ausgewiesene Haus- und Facharzt medizinische Produkte auf Basis von Cannabis von getrockneten Blüten und Extrakten bis hin zu Arzneimitteln verordnen. Die Wirkstoffe THC und CBD versprechen dabei Linderung bei einer Reihe von Krankheiten von chronischen Schmerzen bis hin zu Multipler Sklerose. Die Therapiekosten werden nur bei einem sehr schweren Krankheitsverlauf von der Krankenkasse übernommen.
Grundsätzlich gilt, dass eine Behandlung mit Cannabis nicht als Einzellösung, sondern ergänzend zu einer Krankheitsbehandlung mit anderen Medikamenten Anwendung finden sollte. Demnach kannst du nur Cannabis Patient werden, wenn eine klassische Behandlung nicht zur Verfügung steht oder nicht sinnvoll ist und eine positive Entwicklung des Krankheitsverlaufes durch die Einnahme von medizinischem Cannabis in Aussicht steht. In Absprache mit dem Haus- oder Facharzt deines Vertrauens kannst du durch eine Verschreibung ein Cannabis Patient werden.
Abschließend sollte ein Kostenübernahmeantrag in jedem Fall bei der Krankenkasse gestellt werden, damit keine ungewollten Kosten für dich entstehen. Die Frist für die Genehmigung der Cannabis Therapie beträgt drei Wochen, beläuft sich in Ausnahmefällen wie der ambulanten Palliativversorgung aber auf nur drei Tage. Bei einer geringfügigen Änderung der Dosierung ist hingegen keine erneute Genehmigung der Krankenkasse erforderlich.
Die Wirkstoffe THC und CBD sind für die medizinische Wirkung von Cannabis verantwortlich. Das bekannte THC ist für seine berauschende und entspannende Wirkung bekannt, während CBD angstlösend und entzündungshemmend wirkt. Typische Krankheiten, bei denen Cannabis erfolgreich eingesetzt werden kann, sind dauerhafte Schmerzen, Schlafstörungen, ADHS, Muskelkrämpfe und Multiple Sklerose. Die brechreizlindernde Wirkung des THC kann bei Übelkeit infolge einer Erkrankung oder einer Chemotherapie helfen. Nicht zuletzt sind Lähmungen der Beine und das Restless Legs Syndrom Krankheiten, deren Betroffene Cannabis Patient werden können.