THC gegen ADHS – eine alternative Behandlungsmethode

Von Sedura Consulting
06.09.2023
5 Minuten zu lesen

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, bekannt als ADHS, ist eine neurologische und schwerwiegende Erkrankung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Sie kann das Leben in vielfacher Hinsicht beeinträchtigen. Dies reicht von Schwierigkeiten in der Schule oder bei der Arbeit bis hin zu Problemen im sozialen Umfeld. 

Zusätzlich kann ADHS zu emotionaler Labilität und psychischen Erkrankungen führen. 

Konventionelle Behandlungsansätze für die von ADHS Betroffenen reichen von Stimulanzien wie Ritalin bis hin zu Verhaltenstherapie. 

Doch nicht jeder spricht auf diese Therapieformen an oder verträgt die oft starken Nebenwirkungen der Medikamente. Deshalb sind viele auf der Suche nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. 

Eine Option, die in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt hat, ist medizinisches Cannabis. Könnte der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) eine wirkungsvolle und sicherere Alternative zur herkömmlichen ADHS-Therapie sein? In diesem Blogbeitrag wollen wir genau diese Frage beleuchten.

THC - ein kurzer Einblick in die Welt der Cannabinoide

Tetrahydrocannabinol, kurz THC, ist einer der bekanntesten Wirkstoffe der Cannabispflanze. Es gehört zur Gruppe der Cannabinoide, die eine Vielzahl von positiven Wirkungen auf das menschliche Endocannabinoid-System haben. 

Dieses System spielt eine Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse, einschließlich Appetit, Schmerzempfinden und Stimmung. THC ist vor allem für seine psychoaktiven Eigenschaften bekannt. Das bedeutet, dass es das Bewusstsein verändert und Euphorie auslösen kann. 

Für Cannabis auf Rezept gibt es eine Reihe von medizinischen Anwendungen. Es wird in der Schmerztherapie oder zur Linderung von Übelkeit bei Chemotherapie verwendet. Es wird diskutiert, ob eine Cannabis-Therapie bei ADHS sinnvoll ist. Der Wirkstoff THC kann einige der Symptome lindern oder sogar die Konzentrationsfähigkeit verbessern. 

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Medizinisches Cannabis: Mehr als nur ein Trend in der Gesundheitsbranche

In den letzten Jahren hat medizinisches Cannabis immer mehr an Bedeutung gewonnen. 

Infolgedessen nehmen die Verschreibungen von Cannabis immer weiter zu. 

Es wird in verschiedenen medizinischen Kontexten eingesetzt. 

Dabei geht es weit über die Anwendungsbereiche wie Schmerztherapie oder Linderung von Nebenwirkungen bei Chemotherapie hinaus. Die Substanz hat sich als nützlich in der Behandlung einer Reihe von Erkrankungen gezeigt, darunter:

  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie 
  • psychische Störungen
  • chronische Schmerzen 
  • Insomnie (Schlaferkrankungen)

Medizinisches Cannabis enthält in der Regel eine Kombination von THC und CBD (Cannabidiol). Dabei variiert das genaue Verhältnis und die Dosierung kann je nach Erkrankung und individuellen Bedürfnissen.

Die Behandlung mit medizinischem Cannabis sollte immer unter der Aufsicht eines qualifizierten Arztes erfolgen. Auch bei ADHS sind Cannabinoide vorteilhaft, allerdings wird der genaue Wirkungsgrad aktuell noch erforscht. 

 

THC und ADHS: Was die Wissenschaft dazu sagt

Die aktuelle Studienlage von THC als mögliche Behandlung für ADHS steckt noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es einige Studien, die positive Ergebnisse zeigen. 

Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass ADHS-Patienten sich besser konzentrieren konnten, nachdem sie medizinisches Cannabis genommen hatten. Diese Patienten wiesen auch weniger Hyperaktivität auf.

Einige Patienten berichteten auch von einer verbesserten Schlafqualität und einem allgemein entspannteren Gefühlszustand. 

Es wird diskutiert, ob THC speziell gegen ADHS-Symptome hilft oder einfach allgemein beruhigt. Vieles deutet darauf hin, dass THC bei der Behandlung von ADHS nützlich sein könnte.

Die Vorteile von THC bei der Behandlung von ADHS: Mehr als nur eine Entspannungsmethode

THC kann bei ADHS besonders dort helfen, wo normale Behandlungen oft nicht wirken. Es scheint die Fähigkeit zu haben, die Konzentration zu verbessern. Dies stellt bei ADHS-Patienten oft eine große Herausforderung dar. 

Zudem kann es Begleitsymptome wie Angst und Schlafstörungen lindern, die oft Hand in Hand mit ADHS gehen. Dies könnte eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene bedeuten. 

Einige Studien zeigen, dass THC weniger Nebenwirkungen hat, wenn ein Arzt die Dosierung überwacht. Diese Nebenwirkungen können milder sein als bei herkömmlichen ADHS-Medikamenten.

So wird zum Beispiel das Suchtpotenzial von THC als geringer eingeschätzt als das von Stimulanzien wie Ritalin. All dies macht THC zu einer vielversprechenden Alternative in der Behandlung von ADHS.

Bedenken und Risiken: Warum THC nicht für jeden die richtige Wahl ist

Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch Bedenken bei der Verwendung von THC zur Behandlung von ADHS. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Schwindel und in einigen Fällen eine Verschlechterung der Angstsymptome. 

Zudem kann die langfristige Verwendung von THC zu Toleranzbildung und psychischer Abhängigkeit führen. Wegen der psychoaktiven Eigenschaften von THC ist besondere Vorsicht geboten. Dies gilt insbesondere für jüngere Patienten, da die langfristigen Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung noch nicht vollständig verstanden sind. 

Deshalb ist es unerlässlich, eine Behandlung mit THC nur unter der Aufsicht eines qualifizierten Arztes durchzuführen. Dieser kann eine individuelle Risikobewertung vornehmen und feststellen, ob THC eine geeignete Behandlungsoption ist.

vermitteln.

Verschreibung von medizinischen Cannabis in Deutschland

In Deutschland ist der medizinische Einsatz von Cannabis seit dem Jahr 2017 unter bestimmten Voraussetzungen legal. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) reguliert den Anbau und die Verwendung von Cannabis. 

Ärzte können medizinisches Cannabis als letzte Therapieoption verschreiben, wenn andere Behandlungsmethoden erfolglos waren oder nicht in Frage kommen. Es ist wichtig, mit einem qualifizierten Arzt über die Möglichkeit einer Behandlung mit medizinischem Cannabis zu sprechen. 

Zuvor müssen alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die Kosten werden in einigen Fällen von der Krankenkasse übernommen. Allerdings ist dies meist an strenge Voraussetzungen geknüpft und bedarf einer genauen Prüfung. 

 

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FAQ - Fragen und Antworten
Was gibt es für Medikamente gegen ADHS?
Traditionelle Medikamente gegen ADHS sind meist Stimulanzien wie Ritalin oder nicht-stimulierende Medikamente wie Atomoxetin. Verhaltenstherapie wird ebenfalls oft als Teil der Behandlung eingesetzt.
Was passiert, wenn man ADHS nicht behandelt?
Unbehandeltes ADHS kann zu Schwierigkeiten in der Schule, bei der Arbeit und im sozialen Umfeld führen. Langfristig kann es auch zu sekundären Problemen wie Depressionen oder Angststörungen kommen.
Hilft Cannabis gegen ADHS?
Die wissenschaftliche Forschung zu Cannabis und ADHS ist noch nicht eindeutig. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass THC Symptome wie Konzentrationsmangel und Hyperaktivität lindern könnte. Eine ärztliche Aufsicht ist dabei unerlässlich.
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