MPU Verjährung – ohne Gutachten zurück zur Fahrerlaubnis?

Von Sedura Consulting
17.12.2022
5 Minuten zu lesen

Schwerwiegende Verstöße gegen die Regeln im Straßenverkehr wie das Fahren unter Alkoholeinfluss führen dazu, dass du als Fahrer deinen Führerschein verlierst. Der einzige Weg, die Fahrerlaubnis neu beantragen zu können, stellt das Bestehen der medizinisch-psychologischen Untersuchung, auch MPU genannt, dar. 

Doch kann die Anordnung zur Teilnahme an einer MPU auch verjähren? Immer wieder spricht man im Zusammenhang mit der MPU Verjährung von einem Zeitraum von zehn oder 15 Jahren. SEDURA erklärt dir in diesem Artikel, ob, wie und unter welchen Voraussetzungen eine MPU Verjährung möglich ist.

Kann eine medizinisch-psychologische Untersuchung verjähren?

Anders als beispielsweise Bußgelder, die infolge von Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr verhängt werden, kann eine medizinisch-psychologische Untersuchung nicht im klassischen Sinne verjähren. Dies liegt darin begründet, dass es sich hierbei um eine Anordnung einer Behörde, in diesem Fall einer Straßenverkehrsbehörde, handelt.

Obwohl das Verkehrsrecht keine offiziellen Verjährungsfristen für die medizinisch-psychologische Untersuchung vorsieht, wird die Anordnung der MPU nach einigen Jahren ungültig. Hierbei wird der Eintrag aus der Führerscheinakte entfernt.

Ohne Gutachten zurück zur Fahrerlaubnis?
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MPU Verjährung – diese Fristen gelten für Verkehrssünder

Die Neuerteilung einer Fahrerlaubnis ist erst 15 Jahre nach der Anordnung der MPU möglich. Die Frist der MPU Verjährung wird dabei in zwei Phasen unterteilt. In den ersten fünf Jahren nach dem Delikt darf der Verkehrssünder nicht schwerwiegend im Straßenverkehr auffällig werden. Folgende Verstöße sollten in dieser Phase strikt vermieden werden:

  • Führen eines Kraftfahrzeuges ohne Führerschein
  • Radfahren unter einem Alkoholeinfluss von mehr als 0,8 Promille
  • Überqueren von roten Fußgängerampeln

Erst nachdem diese erste, fünfjährige Phase ohne Auffälligkeiten beendet wurde, beginnt die eigentliche MPU Verjährung. Diese sogenannte Tilgungsfrist dauert weitere zehn Jahre. Damit die MPU Verjährung nicht abgebrochen wird, sollte der Betroffene in diesem Zeitraum nicht zu einer MPU antreten.

Alles in allem musst du nach einem Führerscheinentzug mit einer Frist von mindestens 15 Jahren rechnen, wenn du deine Fahrerlaubnis ohne MPU zurückerhalten und das Gutachten auf diese Weise umgehen möchtest. Leistest du dir in den ersten fünf Jahren jedoch Delikte im Straßenverkehr, kann sich diese Zeitspanne noch weiter verlängern.

Nach der MPU Verjährung – Führerschein oder Fahrprüfung

Nach dem Ablauf von 15 Jahren wird der Eintrag in der Führerscheinakte entfernt. Dadurch wird es möglich, einen neuen Führerschein zu beantragen, ohne dass du eine MPU machen musst. Ein gewisses Risiko stellt jedoch § 20 FeV dar.

Demnach wird nicht jeder Verkehrssünder nach 15 Jahren wieder ungeprüft für den Straßenverkehr zugelassen. Wenn die zuständige Behörde der Meinung ist, dass du nach der MPU Verjährung nicht mehr über die Kenntnisse und Fähigkeiten für eine sichere Verkehrsteilnahme verfügst, kann eine weitere Führerscheinprüfung angeordnet werden.

In diesem Fall musst du wie jeder andere Führerscheinanwärter theoretische sowie praktische Fahrstunden nehmen und dein Können in einer abschließenden Theorie- sowie Praxisprüfung unter Beweis stellen. Erst wenn du diese bestanden hast, darfst du in diesem Fall nach verjährter MPU wieder ein Kraftfahrzeug führen.

Fazit

Die Anordnung einer MPU kann verjähren, allerdings nimmt der aus zwei Phasen bestehende Verjährungsprozess mindestens 15 Jahre in Anspruch. 

Als Strategie zum Umgehen des Gutachtens eignet sich die MPU Verjährung also nur bedingt, schließlich ist dieser Weg mit einem langjährigen Verzicht auf die Fahrerlaubnis und damit auch mit großen Einschränkungen verbunden.

Einen besseren und schnelleren Weg, den Führerschein wiederzuerlangen, ist eine professionelle MPU Vorbereitung. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du die MPU auf Anhieb bestehst und hilft dir dabei, schon wenige Monate nach deinem Fehlverhalten wieder hinter dem Steuer sitzen zu können. Schau dir das Angebot von SEDURA für weitere Informationen an.

FAQ – häufig gestellte Fragen zur MPU Verjährung
Kann eine MPU verjähren?
Eine MPU kann nicht wie beispielsweise ein Bußgeld verjähren, jedoch wird der Eintrag der MPU Anordnung nach einigen Jahren aus der Führerscheinakte gelöscht. Dies wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch als MPU Verjährung beschrieben. Anschließend können Betroffene die Fahrerlaubnis neu beantragen und im besten Fall wieder hinter dem Steuer am Straßenverkehr teilnehmen.
Wann ist eine MPU verjährt?
Die MPU Verjährung läuft in zwei Phasen ab. In der ersten Phase, welche fünf Jahre lang andauert, muss der Betroffene vollständig deliktfrei bleiben, darf also nicht negativ im Straßenverkehr auffällig werden. Anschließend beginnt eine Verjährungsfrist von zehn Jahren, bevor der Führerschein erneut erteilt werden kann. Eine MPU ist also insgesamt erst nach mindestens 15 Jahren verjährt.
Wie kann ich ohne MPU wieder den Führerschein bekommen?
Wurde dir deine Fahrerlaubnis infolge einer Auffälligkeit im Straßenverkehr entzogen, musst du die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) bestehen, um wieder als Autofahrer am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Frühestens 15 Jahre nach der Anordnung der MPU verjährt diese jedoch, sodass du nach Ablauf der Zeit keine MPU mehr machen musst.
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