Die Rolle von Cannabis in der Palliativmedizin

Von Sedura Consulting
13.10.2023
5 Minuten zu lesen

Palliativmedizin ist ein medizinischer Ansatz. Er zielt darauf ab, die Lebensqualität von Patienten mit schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen zu verbessern. Dabei steht die Linderung von Symptomen und Schmerzen im Vordergrund. 

In den letzten Jahren hat sich Cannabis als eine vielversprechende Option in der Palliativbehandlung etabliert. Durch seine vielfältigen Wirkungen kann es dazu beitragen, einige der belastendsten Symptome zu lindern. Dadurch wird die Lebensqualität der Betroffenen erhöht.

Die chemischen Grundlagen: THC und CBD in der Palliativmedizin

Cannabis enthält eine Reihe von Wirkstoffen, die in der medizinischen Anwendung von Bedeutung sind. Besonders hervorzuheben sind die Cannabinoide THC und CBD, die jeweils unterschiedliche Wirkungen und Anwendungsgebiete haben.

THC (Tetrahydrocannabinol):

  • Psychoaktiver Wirkstoff
  • Verantwortlich für das „High“-Gefühl
  • Kann bei Schmerzlinderung und Appetitanregung helfen

CBD (Cannabidiol):

  • Nicht-psychoaktiver Wirkstoff
  • Kann entzündungshemmend und angstlösend wirken
  • Keine berauschende Wirkung
  • Diese beiden Hauptinhaltsstoffe spielen eine zentrale Rolle in der palliativen Behandlung. Sie bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Symptomlinderung.
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Vielseitige Wirkungen: Wie Cannabis in der Palliativmedizin hilft

Cannabis hat eine Reihe von Wirkungen, die es zu einer nützlichen Option in der Palliativmedizin machen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Wirkungen von Cannabis. Sie zeigt auch, wie diese Wirkungen zur Linderung von Symptomen beitragen können.

Wirkung Beschreibung 
Schmerzlinderung THC und CBD interagieren mit dem Endocannabinoid-System, um Schmerzen zu lindern.
AppetitanregungTHC kann das Hungergefühl steigern und ist daher nützlich bei Appetitlosigkeit.
ÜbelkeitskontrolleCannabinoide können Übelkeit und Erbrechen, oft Nebenwirkungen von Chemotherapie, reduzieren.

Diese Wirkungen machen Cannabis zu einem vielseitigen Werkzeug in der palliativen Versorgung. Es kann somit in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Cannabis in der Palliativmedizin in Deutschland

In Deutschland ist die Verwendung von medizinischem Cannabis seit 2017 durch das „Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften“ geregelt. 

Ärzte können Cannabis in Form von Blüten, Extrakten oder Medikamenten verschreiben. Dies ist jedoch nur möglich, sofern konventionelle Therapieansätze nicht ausreichend wirken oder nicht geeignet sind. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Leistung nicht zur Verfügung steht, wenn die Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen. Deswegen ist es notwendig, die rechtlichen Aspekte zu kennen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Behandlung im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben steht.

Anwendungsgebiete: Wo Cannabis in der Palliativmedizin zum Einsatz kommt

Cannabis kann in der Palliativmedizin für eine Vielzahl von Erkrankungen und Symptomen eingesetzt werden. Es hat eine spürbar positive Einwirkung auf verschiedene Krankheitsverläufe. 

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Anwendungsbereiche und wie Cannabis zur Linderung beiträgt.

Anwendungsbereich Nutzen von Cannabis 
KrebsLinderung von Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit durch Chemotherapie
Chronische SchmerzenReduzierung von Schmerzintensität und Verbesserung der Lebensqualität
Neurologische ErkrankungenSymptomatische Linderung bei Multipler Sklerose, Parkinson und anderen Erkrankungen

Diese Anwendungsbereiche zeigen die Vielseitigkeit von Cannabis in der palliativen Versorgung. Sie verdeutlichen auch, wie Cannabis dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Patienten mit verschiedenen Erkrankungen zu verbessern.

Einnahmeformen: Verschiedene Möglichkeiten der Anwendung

In der Palliativmedizin gibt es verschiedene Möglichkeiten, Cannabis einzunehmen, die je nach Patient und Symptomatik ausgewählt werden können. 

Zu den gängigsten Formen der Einnahme gehören das Rauchen von Cannabisblüten und die Verwendung von Ölen und Tinkturen. Auch die Einnahme von Kapseln und Tabletten ist weit verbreitet. 

Während das Rauchen eine schnelle Wirkung bietet, sind Öle und Tinkturen leichter zu dosieren. Kapseln und Tabletten bieten den Vorteil einer kontrollierten und gleichmäßigen Abgabe der Wirkstoffe. Die Wahl der Einnahmeform sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Während Cannabis in der Palliativmedizin viele Vorteile bietet, gibt es auch potenzielle Nebenwirkungen. Diese Risiken sollten bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. 

Dazu gehören psychische Effekte wie Angst oder Paranoia sowie Langzeitrisiken wie die Entwicklung einer Abhängigkeit. Es ist wichtig, diese Aspekte in der Therapieplanung zu berücksichtigen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Die Bedeutung von Cannabis in der Palliativmedizin

Das dem medizinischen Standard entsprechende Cannabis bietet eine Reihe von Möglichkeiten zur Symptomlinderung. Diese reichen von Schmerzkontrolle bis hin zur Appetitanregung. 

Trotz des vielversprechenden Einsatzes von Cannabinoiden ist weitere Forschung erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit vollständig zu verstehen. Die Wahl der Behandlung sollte stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

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FAQ - Fragen und Antworten
Bei welchen Krebsarten hilft Cannabis?
Cannabis wird hauptsächlich zur Linderung von Symptomen bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt, wie z.B. Brustkrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Es hilft bei der Kontrolle von Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit.
Was macht Cannabis mit Krebszellen?
Cannabis hat keine nachgewiesene Wirkung auf die Eliminierung von Krebszellen. Es wird primär zur Symptomlinderung und nicht zur Behandlung der Krebserkrankung selbst verwendet.
Was sind die Vorteile von CBD?
CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktiver Wirkstoff, der entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften hat. Es wird oft zur Linderung von Schmerzen bei schwerwiegenden Erkrankungen und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens eingesetzt.
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