So kannst du effektiv Cannabis gegen Schmerzen einsetzen

Von Sedura Consulting
06.09.2023
5 Minuten zu lesen

Schmerzen können den Alltag erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Während viele Menschen auf klassische Schmerzmittel zurückgreifen, suchen andere nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. 

In diesem Kontext gewinnt medizinisches Cannabis immer mehr an Bedeutung. Der Zweck dieses Artikels ist es, dich über die Potenziale von medizinischem Cannabis zur Schmerzlinderung zu informieren. 

Wir werfen einen Blick auf die Wissenschaft dahinter und gehen auch auf Vorteile und Risiken ein. 

Was ist medizinisches Cannabis? Ein Blick auf die Grundlagen

Cannabis ist eine Pflanzengattung, die viele verschiedene Arten und Sorten umfasst. Was jedoch medizinisches Cannabis von „normalem“ oder „Freizeit-Cannabis“ unterscheidet, sind die konkreten Inhaltsstoffe und ihre Konzentrationen. 

Medizinisches Cannabis wird gezielt so gezüchtet, dass es bestimmte Mengen der Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) enthält. Während THC oft für seine psychoaktiven Eigenschaften bekannt ist, wird CBD vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkungen geschätzt. 

In medizinischem Cannabis können diese Stoffe in verschiedenen Verhältnissen vorkommen, um bestimmte therapeutische Effekte zu erzielen. 

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Von der Antike bis heute: Ein historischer Überblick über Cannabis in der Schmerztherapie

Die Verwendung von Cannabis zur Schmerzbehandlung hat eine lange Geschichte, die weit zurück in die Antike reicht. Bereits vor Tausenden von Jahren nutzten die Menschen in verschiedenen Kulturen Cannabis als Medizin. 

Zum Beispiel wurde es im antiken China für verschiedene therapeutische Anwendungen einschließlich der Schmerzlinderung verwendet. Auch im Mittelalter und in der frühen Neuzeit fanden sich Anwendungen für diese vielseitige Pflanze. 

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Cannabis ein häufig verschriebenes Medikament in den westlichen Ländern. Es geriet jedoch durch verschiedene Gesetzgebungen in Verruf. 

Heute erlebt medizinisches Cannabis eine Renaissance als alternative oder ergänzende Option zur herkömmlichen Schmerztherapie. Diese wird durch wissenschaftliche Forschung und klinische Studien unterstützt.

Wie Cannabis auf das Schmerzempfinden wirkt: Die Wissenschaft dahinter

Cannabis wirkt auf ein körpereigenes System, das als Endocannabinoid-System bekannt ist. Dieses System spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Schmerzen, Stimmungen und anderen physiologischen Prozessen. 

Die Stoffe THC und CBD in Cannabis wirken auf bestimmte Punkte im Körper und können so das Gefühl von Schmerz verändern. THC wirkt vor allem auf das zentrale Nervensystem und kann sowohl euphorische als auch schmerzlindernde Effekte haben. 

CBD wird hingegen vor allem für seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften geschätzt. Beide Stoffe können in verschiedenen Verhältnissen und Formen kombiniert werden, um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen. 

Die Vorteile von Cannabis in der Schmerztherapie

Einer der Hauptvorteile von medizinischem Cannabis bei der Schmerzbehandlung ist seine schnelle Wirkung. Insbesondere bei akuten Schmerzzuständen kann das ein entscheidender Faktor sein. 

Darüber hinaus bietet Cannabis eine gewisse Flexibilität bei der Dosierung. Sie ermöglicht es den Patienten, die Menge je nach Bedarf anzupassen. Im Vergleich zu vielen anderen Schmerzmitteln wie Opioiden, hat medizinisches Cannabis in der Regel weniger und mildere Nebenwirkungen. 

Das macht langfristige Behandlungen attraktiver. Ein weiterer Pluspunkt ist die Vielfalt der Anwendungsformen. Ob als Öl, Kapsel oder sogar als Vaporizer für die Inhalation – für jeden Patienten gibt es eine passende Verabreichungsform. 

Medizinisches Cannabis ist flexibel dosierbar und kann daher eine gute Alternative oder Ergänzung zu normalen Schmerzmitteln sein.

Risiken und Nebenwirkungen

Medizinisches Cannabis kann gut gegen Schmerzen helfen, aber man sollte auch auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen achten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Schwindel und Mundtrockenheit. 

In einigen Fällen kann Cannabis auch zu verstärkten Angstgefühlen oder Paranoia führen. Dies geschieht insbesondere bei Dosen mit hohem THC Gehalt. 

Eine Überdosierung kann zusätzlich zu diesen Symptomen auch zu Übelkeit und Verwirrtheit führen. Deshalb ist es wichtig, vom Arzt beraten zu werden und die richtige Dosis festzulegen. 

vermitteln.

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland ist medizinisches Cannabis seit 2017 auf ärztliche Verschreibung erhältlich. Das heißt, wenn du bestimmte dauerhafte Schmerzen oder andere ernste Gesundheitsprobleme hast, kannst du Cannabis als Behandlungsmöglichkeit überlegen. 

Ein Arzt muss erst alle anderen passenden Behandlungen versuchen, bevor er dir medizinisches Cannabis gibt. Danach muss ein Antrag an die zuständige Krankenkasse gestellt werden. 

Die Kostenübernahme erfolgt nicht automatisch und wird individuell bewertet. In Deutschland dürfen nur bestimmte Apotheken medizinisches Cannabis verkaufen. Diese Regelung ist streng, um Missbrauch zu verhindern. 

Neuer Kurs in der Cannabispolitik: Was die aktuellen Legalisierungspläne der Bundesregierung bedeuten

Die Bundesregierung hat einen wichtigen Schritt zur Neugestaltung der Cannabispolitik gemacht. Basierend auf dem 2-Säulen-Eckpunktepapier hat das Bundeskabinett das „Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften“ beschlossen. 

Die erste Säule des Gesetzentwurfs erlaubt Erwachsenen den privaten und gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Eigenanbau von Cannabis zum Eigenkonsum. In einem weiteren Schritt ist die kontrollierte Abgabe in lizenzierten Fachgeschäften geplant.

Ziele des Gesetzes sind verbesserte Gesundheits- und Jugendschutzmaßnahmen sowie die Eindämmung des illegalen Marktes. Besondere Beachtung finden dabei Jugendliche und junge Erwachsene, für die spezielle Regelungen und Aufklärungskampagnen vorgesehen sind. 

Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis soll künftig straffrei sein, während für Minderjährige strenge Verbote weiterhin gelten. In bestimmten Schutzzonen soll ein Konsumverbot von Cannabis herrschen. 

Zudem ist ein allgemeines Werbe- und Sponsoringverbot für Cannabis vorgesehen. Diese Änderungen signalisieren einen Wandel im deutschen Umgang mit Cannabis. Weg von strikten Verboten hin zu mehr Kontrolle und Prävention.

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FAQ - Fragen und Antworten
Wer verschreibt Cannabis gegen Schmerzen?
In Deutschland ist es Fachärzten für Schmerztherapie oder anderen Spezialisten erlaubt, medizinisches Cannabis zu verschreiben. Eine sorgfältige ärztliche Beratung ist vor der Verschreibung unerlässlich. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist für die Zulassung und Überwachung von Therapien mit Cannabinoiden zuständig.
Wann bekommt man Cannabis vom Arzt verschrieben?
Cannabis wird in der Regel dann verschrieben, wenn konventionelle Schmerzmittel nicht ausreichend wirken oder unerwünschte Nebenwirkungen haben. Dies ist z.B. bei neuropathischen Schmerzen der Fall. Patienten profitieren so maßgeblich von der Wirkung des Cannabis. Es ist oft eine alternative oder ergänzende Behandlungsoption.
Bei welchen Krankheiten hilft Cannabis?
Cannabis wird oft bei multipler Sklerose, neurologischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen eingesetzt. Es wirkt auf das Endocannabinoid-System, das für die Schmerzregulierung verantwortlich ist. Darüber hinaus wirkt Cannabis sowohl bei psychiatrischen Erkrankungen als auch bei Übelkeit und Erbrechen.
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